RUMS °16/2015 Eigene Fotos auf Stoff - ein Nerv-Projekt

 Arrrrgggg***

Manchmal, da hat man sooo tolle Ideen, geht diese im Geiste durch und das Ergebnis sieht einfach PERFEKT aus. Aber nur im Geiste. So erging es mir mit meinem Inkodye - Projekt, welches ich ja *hier* schon angekündigt hatte. 

Meine beste Freundin hatte mir von dem Wunderzeug berichtet, mit dem man eigene Fotos auf Stoff mittels Sonnenlicht "drucken" kann. Also kurz gegooglet, Fotos der Ergebnisse bestaunt und fix zwei Farben (blau und magenta) + Spezialwaschmittel bestellt. Alles zusammen war das gar nicht so günstig muss ich sagen. Aber das war mir wurscht, sahen die Ergebnisse im Internet doch einfach suuuuper aus. 


Ich brauchte noch Stoff und habe einfach zwei weiße Kissen von IKEA gekauft, für den ersten Versuch wollte ich keinen teuren Stoff nutzen (welch weise Entscheidung). Dann brauchte ich noch eine Pappe als Unterlage damit die Farbe nicht durchdrückt, einen Pinsel, ein Gefäß sowie Plasitiktüte und Küchenrolle. Ach ja und die Fotos, welche ich nutzen wollte. Ich habe mich für ein Foto aus dem Netz, ein Oldtimer am Strand und einen Fuchs, den ich mal in Dänemark fotographiert habe, entschieden. Beide mussten in Negative umgewandelt werden, der Kontrast wurde etwas erhöht und dann habe ich die Fotos auf Folie gedruckt. Die original Inkodye Folien habe ich nicht genutzt, war mir zu teuer und im Shop eh ausverkauft. Alles zusammen wurde dann mit in den Urlaub genommen, denn Sonne erwartete ich dort natürlich in Hülle und Fülle. 


Man muss die Flüssigkeit einfach auf den Stoff streichen, das Foto auflegen, dafür sorgen, dass die Folie nicht verrutscht und das Ganze dann einfach in die Sonne legen und warten. Hörte sich einfach an.

Hier also mein erster Versuch in Bildern:

Farbe....

  Foto...
 Sonne..
 Ergebnis???

Na das sah mal gar nicht so aus, wie auf den Fotos im Internet. Aber: Der Fehler wurde schnell erkannt. Ich hatte einfach zu viel der Reaktionsflüssigkeit genutzt, so dass sie aufgrund der Wärme unter der Folie Blasen schlug. 

Also neuer Versuch. Dieses mal mit navy und einem vorherigen Abtupfen der überschüssigen Flüssigkeit.

 Farbe und Foto ...
Sonnenlicht ...

Ende der Entwicklungsphase ...


Und das Foto des Ergebnises fehlt irgendwie leider. Es war aber ein dunkelblauer Fleck und wenn man wusste, dass da ein Fuchs sein sollte, dann konnte man den gaaaaaanz ganz leicht erahnen. Also ebenfalls ein Reinfall. Ich weiss nicht, woran es gelegen hat. Vielleicht war die Sonne zu stark, denn sie hat richtig vom Himmel geknallt, so dass die Entwicklung auch echt schnell ging. Oder die dunklen Teile der Folie waren nicht schwarz genug. Ich hatte auf jeden Fall die Nase voll und wollte zu Hause einen neuen Versuch starten.

Gesagt getan. Zu Hause habe ich nochmals neue Folie gedruckt, etwas dunkler dieses Mal. Ich habe alle bereits aufgetauchten Probleme beachtet - weniger Flüssigkeit, nicht bei prallem Sonnenlicht etc. Das folgende Mal hat dann schon besser hingehauen. Ich hab dann das fertige Stoffstück gewaschen, allerdings im Waschbecken von Hand. Zweimal mit dem Spezialmittel und einmal mit Flüssigwaschmittel. Das Ergebnis sah ganz gut aus. Zum Trocken hab ich es auf die Leine gehängt. Und als ich es dann nach einiger Zeit abnehmen wollte, war wieder kaum was vom Fuchs zu sehen. Ich war echt genervt. Wahrscheinlich hat das Waschen mit der Hand nicht die ganze Entwicklerflüssigkeit entfernt, so dass das Sonnenlicht weiter wirken konnte. Wie ätzend.

Also neuer Versuch (2x Fuchs), dieses Mal in der Waschmaschine gewaschen - und siehe da, es hat geklappt.
Allerdings bin ich vom Ergebnis nur semi überzeugt. Der Stoff ist durch die Flüssigkeit irgendwie recht fest und steif geworden. Das gefällt mir nicht so. 

Ich hab die beiden Füchse trotzdem zu zwei Kissen verarbeitet. Ich sags euch, geflucht habe dabei ebenfalls einige Male. Neben dem oben beschriebenen Schwierigkeiten stand das Nähen des Kissens auch irgendwie unter keinem guten Stern. Die Nähte um das Bild herum sind mit zu unexakt, als wäre ich beim nähen besoffen gewesen. Ich habe vergessen vor dem Einnähen der Bilder die Kanten zu versäubern und der Reißverschluss war sooo steif, dass ich den absolut nicht ordentlich einnähen konnte. Von Innen sollte man sich das Kissen wirklich nicht anschauen. Ach ja und dann war das eine Kissen in der Breite auch noch 1 cm zu lang, so dass ich die Naht oben versetzen musste und das Bild so nicht mehr exakt mittig sitzt..das war soooo NERVIG. Von vorne wollte ich ganz ehrlich nicht anfangen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass Vorstellung und Wirklichkeit doch etwas auseinander klaffen...





Mein Fazit:
Inkodye ist ne ganz nette Spielerrei, jedoch meiner Meinung nach zu teuer. Die Fotos müssen schon perfekt dafür geeignet sein und man muss mit der Verarbeitung echt etwas Erfahrung haben - dann klappts bestimmt besser.

Aber was ich gar nicht mag ist, dass der Stoff sich so verändert hat. Für ein Kissen ist das ok, aber wenn ich ein Top damit bearbeitet hätte, würde mich das schon stören. Kann natürlich sein, dass das auch an der Wahl meines Stoffes lag. Im Internet sieht man auch viele T-Shirts, die damit bedruckt wurden, da kann ich mir nicht vorstellen, dass der Stoff so gelitten hat.

Ich hab die blaue Flasche allerdings bereits fast aufgebraucht (hab allerdings gerade im Netz bei einem Anwender gesehen, dass man das Zeug auch ruhig verdünnen kann - toll - hätte ich das mal vorher gewusst) und werde magenta vielleicht nochmal auf einem Top testen - so ein günstiges am besten ;-). Sollte ich das in nächster Zeit noch schaffen, dann werde ich berichten.

Puh hab ich viel geschrieben. Man sieht, wenn was schief läuft hat man doch einiges mehr zu erzählen. Also Danke an diejenigen, die bis hierhin durchgehalten haben. Und falls jemand bessere Erfahrungen mit Inkodye hat, immer her mit dem Tipps - ich hab ja noch Entwicklerflüssigkeit über. Jetzt also mit meinem absoluten Frust-Projekt zu RUMS

Sonnig Grüße,
Rike


Kommentare